Name

Für die Ableitung und Bedeutung des Namens Gießhübl können nur Vermutungen in Betracht gezogen werden. Da lange Zeit die Form "der Gisshubel" verwendet wurde, deutet vieles auf einen Flurnamen hin. Der Ortsname "Gießhübl" ist im deutschen Sprachraum sehr häufig, ist jedoch in seiner Bedeutung noch immer ungeklärt. In Niederösterreich kommt er allein zehnmal vor. 1413 wird im Gewährsbuch von Liechtenstein der Name "Gisshübel" genannt. 1534 kommt der Name Bartlme Güssübler, ferner Niklas Güssibler vor. Es handelt sich vermutlich um den Namen nach dem Ried, wo der Besitzer gewohnt hat. Noch deutlicher geht dies aus weiteren Aufzeichnungen hervor, wo auf dem Ried Hochleuten eine Besitzerin Elspeth Stroblin auf dem Güssübel und ein Thomann En vom Güssübl verzeichnet sind.

Die Geologen fanden, dass das Terrain hier gipshältig ist, und da sich auf der Hochleiten ein reichhaltiger Gipsschacht befand, sich der Name von "Gipshügel" abgeleitet habe.

Die Kulturhistoriker nahmen an, dass sich der Name des Ortes von "Guhshügel" (Gusshügel) ableite, weil bei Regen vom 527 m hohen Eichberg große Regengüsse bachartig in die Täler flossen. Man versuchte auch einen Zusammenhang mit der Erbauung von kleinen Hütten (=Hübeln) als Schutz vor den Regengüssen herzustellen.

Landeskundler wiesen darauf hin, dass in schwäbischen Gegenden der "Gisshübel/Gieszübel" (eine Art Gießkanne) in früheren Zeiten zur Bestrafung und Ahndung von Garten- und Felddiebstählen verwendet wurde, in das der Verbrecher gesetzt wurde und welches durch Wegziehen des Bodens ins Wasser befördert, also "begossen" wurde.

Der Sage nach entstand die Ortsbezeichnung aus dem Namen "Geißhügel", weil die Bewohner von den umliegenden Orten ihre Ziegen dort zur Weide trieben.

Namensbezeichnungen in Gießhübl

Alfred-Dallinger-Gasse
benannt nach dem verstorbenen Bundesminister und GPA-Präsidenten Alfred Dallinger, welcher in der Alleegasse wohnte.

Am Eichberg
benannt nach dem Eichbergkogel, auf dem der Ortsteil „Am Eichberg“ liegt

An der Schafwiese
ehemalige Schafweide

Anton–Jahn-Gasse
benannt nach dem Bauernführer Anton Jahn, dem Besitzer der Jahnwiese, welche 1960 parzelliert wurde

Arnoldgasse
benannt nach dem bekannten Wienerliedkomponisten Ernst Arnold, der Gießhübl oft besucht hat und dem Ort auch das „Gießhübler Lied“ gewidmet hat

Birknergasse
benannt nach einem der Besitzer des Perlhofs und ehemaligen Bürgermeister von Gießhübl

Bruder-Kostka-Gasse
benannt nach dem Laienbruder Kostka (bürgerlicher Name: Franz Ratzinger), der als Laienbruder aus St. Gabriel (Mödling) die Orgel in Hochleiten spielte und als Kirchendiener tätig war

Brunnengasse
benannt nach einem Brunnen im oberen Teil der Gasse, welcher mittels eines Windrades betrieben wurde. Damit wurde ein Teil des Ortes mit Wasser versorgt, bis von 1960 bis 1963 die Ortswasserleitung gebaut und am 31.5.1964 in Betrieb genommen wurde.

Dorfplatz
ehemaliger Friedhof, welcher 1855 aufgelassen wurde, heute Standort des Gemeindeamtes, vormals Volksschule

Dreisteinstraße
benannt nach drei markanten Felskögeln, möglicherweise ehemalige Kult- und Opferstätte. Die drei Steine finden sich im Gießhübler Wappen wieder.

Franz-Schubertgasse
benannt nach dem Komponisten Franz Schubert, der mehrfach in der Hinterbrühl tätig war

Fürstgassl
benannt nach der Familie Fürst, einem bekannten Bauerngeschlecht, ehe-maliger Fußweg nach Hinterbrühl

Gemeindeamt
Im Jahr 1876 als zweiklassiges Schulgebäude erbaut, 1968 wurde die Schule stillgelegt und in der Folge das bisherige Gemeindeamt von der Hauptstraße 88 (altes Gemeindeamt, heute Standort der Musikschule Gießhübl) in die bisherige Schule (Hauptstraße 73) verlegt.

Gießhübler Weg
Grenze zwischen Gießhübl und der Nachbargemeinde Brunn, ehemaliger Zugangsweg von Brunn nach Gießhübl

Gutmanngasse
benannt nach Baron Rudolf Gutmann (1880 – 1966), der 1920 den Perlhof erworben hat. Bis 1938 beschäftigte er in seiner Gärtnerei zahlreiche Arbeiter und Angestellte, darunter etliche Gießhübler, wo er in Glashäusern zahlreiche Nutzpflanzen und exotische Gewächse züchtete. Er war ein wahrer Mäzen für den Ort. Er unterstützte bedürftige Gießhübler durch großzügige Kohlenspenden und hatte maßgeblichen Anteil am Ausbau unserer Feuerwehr. Die Bibliothek und der angeschlossene Festsaal wurden für Feste und Hochzeiten genutzt. Außerdem legte er einen Rosengarten (heutiger Ballspielplatz) und ein Alpinum (neuer Spielplatz am Perlhof) an. Baron Gutmann verstarb 1966 in Victoria, Kanada.

Hagenauertalstraße
benannt nach der Riedbezeichnung Hagenau

Hochleitengasse
benannt nach der Riedbezeichnung Hochleiten (Hochlage) im Gegensatz zur Bachleiten (Tieflage) im Pöllangraben (Brunn)

Johannesgasse
benannt (vermutlich) nach Johann, dem I. von Lichtenstein (18.Jhdt)

Jungarbeiterdorf Hochleiten (JAD)
1950 wurde mit der Errichtung des Jungarbeiterdorfes begonnen, 1952 wurde es seiner Bestimmung übergeben, 1996 wurde das JAD mangels Bedarfs geschlossen.

Kleiner (nackter) Sattel
Felserhebung, ehemals unbewaldet (nackt)

Kleiner Steinbruch ehemaliger Steinbruch auf der Kuhheide, an dieser Stelle wurden Steine für den Bau (1899 – 1908) der neuen Gießhübler Pfarrkirche gebrochen

KUBAJAD
Das KUBAJAD (Kulturbaustelle Jungarbeiterdorf) war das gesellschaftliche und kulturelle Zentrum des Jungarbeiterdorfes. Es wurde im Rahmen des Verkaufs der Perlhofgründe und St. Josef (Raiffeisen) und des Weiterverkaufs an die Baufirma SEESTE der Gemeinde übereignet. Derzeit finden Erhaltungsarbeiten statt, um die Substanz des Gebäudes zu erhalten, der endgültige Verwendungszweck steht derzeit (2005) im Gemeinderat zur Beschlussfassung an.

Kuhheide
ehemalige Kuhweide mit bestelltem Halter (Kuhhüter), welcher morgens den Auftrieb und abends den Abtrieb der (bis zu 200) Kühe durch die Hauptstraße überwachte. Heute eine bewirtschaftete Heide –Tor zum Naturpark Föhrenberge.

Nemecek-Hütte
fallweise bewirtschaftetes Schutzhaus des Favoritner Vereins „Wiener Ge-birgsfreunde“, liegt bereits auf Hinterbrühler Gebiet

Neues Feuerwehrhaus
2002 wurde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Gießhübl begonnen, welches im Jahr 2003 seiner Bestimmung übergeben wurde. 1873 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gießhübl, 1973 wurde ein neues Gerätehaus der FF errichtet, welches bis 2003 benutzt wurde.

Pater Pfeifer-Platz
benannt nach dem langjährigen Rektor der Christkönigskirche Hochleiten

Perchtoldsdorfer Straße
hier mündete einst die Straße von Perchtoldsdorf kommend

Perlhofgasse
benannt nach der ehemaligen Riedbezeichnung Perlhof und einer Ökonomie (großer Bauernhof), Besitzer des Perlhofs von 1918 bis 1938 war Friedrich Birkner, von 1934 bis 1938 Bürgermeister von Gießhübl.

Pfarrkirche Gießhübl
1899 erfolgte die Grundsteinlegung, am 25.7.1908 wurde die vom Baumeister Rückershäuser erbaute Pfarrkirche eingeweiht. 1974 wurde ein neues Pfarrzentrum errichtet und der Innenraum der Kirche gänzlich neu gestaltet.

Pfarrkirche Hochleiten
Die ökumenische Kirche Hochleiten wurde im Rahmen des Baues des Jungarbeiterdorfes errichtet

Riedhofgasse
benannt nach der ehemaligen Riedbezeichnung, ab 1938 ein Quartier für die Fremdarbeiter, welche anlässlich des Baues der Reichsautobahn „zwangsverpflichtet“ wurden

Rosendornberggasse
benannt nach der Landschafts- und Riedbezeichnung Rosendornberg

Schillerstraße
benannt nach dem deutschen Dichterfürsten Friedrich Schiller

Schulgasse
benannt nach der zweiklassigen Volksschule, welche 1876 in dieser Gasse erbaut und im Jahr 1972 stillgelegt wurde. Die Schulgasse wurde mehrmals umbenannt, unter anderem in Dollfußgasse und Adolf Hitlergasse

Tirolerhof, Ortsgebiet Perchtoldsdorf
benannt nach einer Ökonomie (großer Bauernhof) mit einem Viehbestand von bis zu 200 Kühen, welche von Tiroler Melkern betreut wurden

Windradgasse
benannt nach dem einstmals nahe gelegenen Windrad in der Brunnengasse

Urlauberkreuzstraße
benannt nach dem Urlauberkreuz, Wegbezeichnung im Rahmen des Wallfahrerweges von Ungarn nach Mariazell